Friedrich Christian Delius, geboren am 13. 2. 1943 in Rom, aufgewachsen in Wehrda, Hessen. Gymnasium in Bad Hersfeld, Steinatal, Korbach. 1963–1978 in Berlin, 1978–1980 in Nimwegen/Niederlande, 1980–1984 in Bielefeld, danach in Berlin. Das Studium der Germanistik schloss er 1970 mit der Promotion ab. 1970–1973 Lektor im Wagenbach-Verlag; von 1973 bis 1978 Lektor im Rotbuch-Verlag. Er war Mitglied des PEN-Clubs der Bundesrepublik Deutschland, aus dem er kurz vor seinem Tod austrat, sowie der Freien Akademie der Künste (seit 1997) und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt (seit 1998). Delius starb am 30. 5. 2022 in Berlin.
* 13. Februar 1943
† 30. Mai 2022
von Gustav Zürcher
Essay
Seine ersten Gedichte schrieb Friedrich Christian Delius mit 17, erste Veröffentlichungen gab es mit 19 Jahren. Hatte die Kritik schon dem 22-Jährigen bei Erscheinen seines ersten Gedichtbandes („Kerbholz“, 1965) lyrisches Talent bescheinigt, konnte man Delius in der Folgezeit zu den bekanntesten Lyrikern seiner Generation rechnen. Seine Gedichtbände von 1965, 1969, 1975 und 1981, die Tanka-Gedichte von 1989 ausgenommen, markieren Stationen einer poetischen und politischen Entwicklung, wie sie für einen Großteil der Lyrik seit Mitte der 1960er Jahre als charakteristisch gelten kann. Doch seine Bücher markieren diese Entwicklung nicht nur, sie reflektieren sie auch. Die Abneigung gegen ...